Abschluss Deutschen Meisterschaft 2024 28
Constanze Knaack-Schweigstill HWK Trier

WettbewerbDeutsche Meisterschaft im Handwerk: 18 erste Landessieger aus der Region

18 Mal „Gold“: So viele Erstplatzierte hatte es unter den besten Gesellenprüflingen der Region bei der Deutschen Meisterschaft im Handwerk auf Landesebene schon lange nicht mehr gegeben. Beim traditionellen Berufswettkampf war der Handwerksnachwuchs diesmal auf 18 erste, drei zweite, sechs dritte Plätze sowie einen vierten gekommen. Und auch auf Bundesebene regnete es Medaillen: je zweimal erste, zweite und dritte Plätze sowie zweimal Silber im Bundeswettbewerb „Die Gute Form im Handwerk“. „Eine super Leistung, die auf Einsatz, Motivation, Kreativität sowie hervorragenden Ausbildern beruht“, lobte Kammerpräsident Bernd Elsen die Spitzenleistungen der jungen Handwerkerinnen und Handwerker auf der Abschlussfeier vor 160 Gästen im Campus Handwerk. 

Fünf der erfolgreichen jungen Leute sprachen in Talkrunden über ihren Weg ins Handwerk. Lisa Kraus etwa war erst über Umwege ins Handwerk gekommen. Die geborene Lothringerin hatte zunächst Jura studiert, sich dann aber für das Handwerk entschieden: „Ich hatte keine Lust mehr auf den Theoriekram“, sagte die Informationselektronikerin, die streikende Kopierer und Drucker wieder ans Laufen bringt. „Ich arbeite lieber mit meinen Händen, gehe gerne auf Fehlersuche und bin zufrieden, wenn ich das Problem gelöst habe.“ Als Frau in einem Männerberuf begegnet ihr oft Skepsis, sagte sie. Letztendlich kann sie aber jedes Mal mit ihrem Können überzeugen.

Auch der beste Kunstschmied Deutschlands, Levi Adam, hatte sich nach dem Abi für eine Ausbildung entschieden: „Rein theoretisches Lernen ist mir viel zu trocken.“ Und er „wollte nicht studieren, um zu studieren, also weil man das mit Abi üblicherweise macht“. Bei ihm sprang der Funke ebenfalls im Praktikum über – im wortwörtlichen Sinn. Seine Faszination für Metall, Feuer und Flamme hat er in seinem Gesellenstück verbildlicht. Dafür hatte er den Landeswettbewerb „Gute Form“ gewonnen. Danach hatte er sich mit Köpfchen, Know-how und Konzentration auch im Bundeswettbewerb an die Spitze geschmiedet.

Philipp Allkämper, ebenfalls Deutscher Meister, zog es nach dem Abitur ohne Umwege in die Ausbildung. Bundesweit der beste Land- und Baumaschinenmechatroniker des Jahrgangs zu sein, empfindet er als „ein ganz cooles Gefühl“. Zum Beruf kam er über drei Praktika, „die alle freiwillig waren, also gar nicht vorgesehen.“ Die Frage nach der Faszination seines Berufs schnitt er nur kurz an, „denn sonst würde die Antwort den ganzen Tag dauern“, sagte er mit einem Schmunzeln. Aus Zeitgründen beschränkte er sich darauf, „die große Bandbreite und Vielfalt“ der täglich anfallenden Aufgaben herauszustellen. 

Deutschlands drittbester Fleischergeselle Frederik Masselter fand ebenfalls über drei Praktika seinen „Traumjob“. Er möchte der Kundschaft zeigen, „welche Liebe im Detail und welcher Geschmack hinter den Produkten steckt. Es macht mir Freude, hochwertige Produkte herzustellen und den Kunden anbieten zu können.“ Auch der im Theater Trier beschäftigte Herrenmaßschneider Julius Laurenz Milde liebt Ästhetik und Kreativität und macht aus Rohstoffen etwas Feines. Der Zweitplatzierte im Bundeswettbewerb „Gute Form“ führte sein Gesellenstück auf der Bühne vor: ein exquisit geschneidertes Sakko mit kontrastierenden Stoffen und anderen Raffinessen. Einen Modetipp für die Herren hatte er ebenfalls parat: „Enge Hosenbeine sind derzeit zwar beliebt, aber sie dürfen gerne etwas weiter sein. Das macht eine ganz andere Silhouette.“

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Krist, Ute

Ute Krist

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